Aura (MX), 43, Marketing Specialist, Kierling/Österr.

22.05.2020

"Ob ich glaube, dass die Pandemie die Zukunft verändern wird? Ich hoffe, sie ändert sich!"

"Que si creo que la pandemia cambiará el futuro...espero que lo cambie!"

Die Sperre im März hat mich sehr überrascht! Ein paar Wochen zuvor dachte ich noch, dass es sich lediglich um etwas handelte, das in China passierte und dass, wie zu anderen Zeiten davor, kein anderes Land betroffen sein würde, beziehungsweise selbst wenn, das dann nicht so dramatisch ausfallen würde... und plötzlich änderte sich das Leben von einem Tag auf den anderen. Als ich meine Kinder von der Schule abholte und in ihre überraschten Gesichter blickte, voller Fragen, auf die ich keine Antworten hatte, wurde mir klar, was wir da eigentlich gerade erlebten. Dazu kam dann auch noch, dass wir zu dem Zeitpunkt einen sehr schmerzlichen Todesfall in der Familie hatten und nicht wussten, wie wir mit all dem nun umgehen sollten.

Die folgenden Tage waren ruhig und entspannt. Für die ganze Familie war es in diesem Augenblick sehr wertvoll, zusammen zu sein und zusammen Zeit zu verbringen. Anfangs war es etwas schwierig, uns ans Homeschooling zu gewöhnen. Aber Tag für Tag wurde es schließlich besser, obwohl ich sagen muss, dass wir viele Tage hauptsächlich vor dem PC verbracht und Hausaufgaben gemacht haben... Ich frage mich oft, wie es all diese Familien gemacht haben, für die das Home Office und das Homeschooling nebenbei so gar nicht stressig war und die daneben sogar noch Zeit gefunden haben, Hunderte von Aktivitäten mit den Kindern zu machen! Am Ende jedes Tages waren mein Mann und ich erschöpft und hatten gar keine Lust mehr auf "Mensch ärgere dich nicht" oder "Halli Gallli"! Trotz des Stresses und einiger schwieriger Episoden denke ich aber, dass wir uns nie "gefangen" fühlen mussten, weil wir zu jenen glücklichen Menschen zählen, die ein großes Haus mit Garten haben. Dazu kommt leider, dass viele Menschen jetzt wohl froh wären, unseren Stress zu haben, wenn man sich ansieht, wie stark die Arbeitslosigkeit gestiegen ist!

Ich lebe gerne in Österreich, manchmal nervt mich das Klima und auch andere hiesige Verrücktheiten, aber heute spüre ich mehr denn je, wie wertvoll es ist, in einem Land mit einer guten Regierung zu leben. Viele mögen behaupten, dass die ergriffenen Maßnahmen übertrieben waren, aus meiner Sicht haben sie zeitnah und bestmöglich gehandelt ... jetzt bin ich mir aber nicht sicher, ob die Rückkehr zu dem, was wir "neue Normalität" nennen, nicht zu früh ist. Wenn ich an die Maßnahmen denke, die hier ergriffen wurden, kann ich nicht aufhören, an mein Heimatland Mexiko zu denken. Wir Mexikaner wären sehr dankbar, wenn unser Präsident rechtzeitig reagiert hätte und mit Blick auf das, was in anderen Ländern schon geschah, Maßnahmen ergriffen worden wären. Wenn ich hier Leute höre, die sich über die Quarantäne beschweren, weil sie keine Freunde sehen können, von zu Hause aus arbeiten müssen oder keinen Urlaub machen können, denke ich, dass sie keine Ahnung haben, wie schlimm es für andere Menschen sein kann ... die sich nicht um den verlorenen Urlaub sorgen, sondern darum, ob sie heute überhaupt etwas zu essen haben werden! Ich kann die Pandemie nicht nur aus europäischer Sicht betrachten, weil meine Familie und viele liebe Freunde in Mexiko sind und ich weiß, dass das Gesicht der Pandemie dort ganz anders und viel trauriger ist, als wir es uns hier überhaupt vorstellen können.

Was ich persönlich vermisst habe... eigentlich nur meine Freunde zu treffen... etwas Positives ist jedoch, dass wir uns in der Zeit der Quarantäne "Zeit geschenkt" haben, indem wir einander zugehört, und uns per Video gesehen haben, um auch mit Distanz zusammen zu sein!
Meine bisherige Arbeit ist Gott sei Dank nicht von der Krise betroffen. Ich habe das Glück, für ein wunderbares Unternehmen zu arbeiten, das sich um das Wohl seiner Mitarbeiter kümmert, was unter diesen Umständen Goldes wert ist. Danke J & J!

Ob ich glaube, dass die Pandemie die Zukunft verändern wird? Ich hoffe, sie ändert sich! Ich hoffe, dass wir uns bei jedem unnötigen Einkauf, den wir tätigen, vor Augen führen, dass es Tage gab, an denen wir sogar Angst hatten, hinaus zu gehen und Brot zu kaufen ... Ich hoffe, dass wir die täglichen Dinge, die wir immer für selbstverständlich hielten, mehr schätzen. Ich hoffe auch, dass meine Kinder das Land schätzen, in dem sie glücklicherweise geboren wurden, dass sie es lieben und dass sie alles dafür tun, dass die Gesellschaft, in der sie leben, sich weiterentwickelt und solidarisch ist. Die andere Seite der Veränderung ist vielleicht die Angst, dass der Virus immer latent vorhanden sein wird... Ich bin sehr besorgt, nicht so sehr um mich selbst, sondern um meine Familie. Ich mache mir Sorgen um meine Kinder und habe auch Angst um meine Familie und Freunde in Mexiko, um ihre Gesundheit, aber auch um die mexikanische Wirtschaft, was letztendlich auch sehr wichtig ist, um weiterleben zu können.

Wenn ich mich an diese Zeit zurückerinnern werde, wird es mit einer Mischung aus Dankbarkeit und Bitterkeit sein ... COVID 19 ist die Erinnerung an meinen Schwiegervater, an das, was er glücklicherweise oder leider nicht mehr erleben musste. Daran wie schwierig diese ersten Tage waren, an eine einsame Beerdigung, aber mit sehr wertvollen Menschen in der Nähe und in einiger Entfernung, die uns damals begleiteten. Ich werde erzählen, wie schlecht die Regierung meines Heimatlandes gehandelt hat und wie gut sie es in meinem Gastland getan hat. Ich werde mich an einen anderen Frühling erinnern und davon erzählen, dass einfache Dinge plötzlich mehr Wert hatten. Ich werde meiner kleinen Tochter von ihren Gesprächen auf WhatsApp mit ihren Freunden und ihren Flötenkursen per Video erzählen. Ich werde meinen Sohn daran erinnern, wie sehr wir zusammen den Garten genossen und gekocht haben und ich werde mich immer daran erinnern, wie schnell meine kleine Isa plötzlich groß geworden ist! Ihr sind die Schule, ihre Lehrer und Freunde besonders abgegangen.
Natürlich sehe ich die Pandemie als große Krise, speziell für die Bevölkerungsgruppen mit wenigen oder nur sehr begrenzten Möglichkeiten, wieder auf die Beine zu kommen, insbesondere in Lateinamerika. Ich sehe diese Krise jedoch auch als eine Gelegenheit, unsere Mitmenschen, die einfachen Dinge des Lebens, sowie die Arbeit zu schätzen. Ich sehe es auch als Gelegenheit, Gott, oder woran auch immer man glauben mag, näher zu kommen.

Realmente el lockdown me sorprendió muchísimo! Un par de semanas antes pensaba que ésto solo era algo que pasaba en China y que como otras veces ningún otro país sería afectado o de serlo no tendría que ser tan grave...de pronto de un día para otro la vida cambió ...al recoger a los chicos del colegio y ver sus caras de sorpresa y llenas de preguntas que no podia contester hasta entonces me me caí en la cuenta de lo que estábamos viviendo. A ésto hay que aunarle que estábamos pasando por una pérdida muy grande en la familia y no sabíamos cómo lidiar con todo.

Los días siguientes fueron en principio de tranquilidad y para mi familia en ésos momentos fué muy bueno estar tiempo juntos. Adaptarnos al Homeschooling fué algo difícil al principio pero día a día fué mejorando aunque debo decir que muchos días los pasamos todos frente a la PC trabajando y hacienda tareas...me pregunto muchas veces cómo hacían todas ésas familias para quienes que el home office y el home schooling no fué estresante e incluso tenían tiempo de hacer cientos de actividades con los hijos! Al final del día mi esposo y yo estábamos rendidos y lo que menos queríamos era jugar "Mensch ärgere dich nicht o Halli Gallli"! Aún con el stress y algunos malos ratos creo que somos de la gente afortunada por tener una casa grande con un un jardín en la que nunca nos sentimos "atrapados". Creo que nuestras apuraciones de homeschooling y mucho trabajo las quisieran tener muchas personas ahora que el desempleo ha incrementado tanto!

Soy felíz viviendo en Austria, algunas veces odio su clima y algunas otras tonterías pero hoy más que nunca me doy cuenta de lo que valioso que es vivir en un un país con un buen gobierno. Muchos pueden decir que las medidas que se tomaron fueron exageradas, desde mi punto de vista se actuó muy a tiempo y de la major manera...ahora estoy intranquila pensando si no es demasiado rápido regresar a ésto que llamamos "nueva normalidad". Cuando pienso en las medidas que se han tomado aquí no puedo dejar de pensar en mi país, México. Los mexicanos estaríamos muy agradecidos de que nuestro president hubiese reaccionado a tiempo, de que se hubiesen tomado medidas viendo lo que estaba pasando en otros países. Cuando escucho a la gente aquí que se queja de la cuarentena y de no poder ver a amigos, de tener que trabajr de casa o de no poder hacer vacaciones pienso que no tienen ni idea de lo mal que pueden estar otras personas...no preocupadas por las vacaciones que perdieron sino por qué van a comer hoy! No puedo mirar la pandemia solo desde un ángulo europeo porque mi familia y muchos buenos amigos están en México y sé que la cara de la pandemia allá es una muy distinta y mucho más triste de lo que nos podemos imaginar...

Qué me hizo falta? En realidad solo ver a mis amigos...sin embargo algo positivo es que en el tiempo de la curentena nos "dimos tiempo" para escucharnos, para vernos por video, para estar juntos a distancia!

Mi trabajo hasta ahora gracias a Dios no se ha visto afectado. Tengo la fortuna de trabajar para una empresa maravillosa que cuida del bienestar de sus empleados y en estas circunstancias es como oro molido. Gracias J&J!

Que si creo que la pandemia cambiará el futuro...espero que lo cambie! Espero que cada compra inecesaria que hagamos nos demos cuenta de que había días en los que nos daba miedo salir aún a comprar pan...espero que valoremos más las cosas diarias que damos siempre por hecho. Espero también que mis hijos valoren el país en el que afortunadamente les tocó nacer, que lo quieran y que hagan todo por que la sociedad en la que viven progrese y sea solidaria. La otra cara del cambio tal vez sea el miedo que aunque no se demuestre siempre estará latente o al menos para mí...me preocupa mucho el contagiarme no por mí sino por mi familia. Me preocupan mis hijos y también tengo miedo por mi familia y amigos en México, por su salud pero también por su economía que a fin de cuentas es muy importante para seguir viviendo.

Cuando recuerde éste tiempo va a ser una mezcla de agradecimiento y de sinsabores...el COVID 19 es el recuerdo de mi suegro, de lo que afortunadamente o desafortunadamente no le tocó vivir, de lo difícil que fueron los primeros días, de un entierro solitario pero con gente muy valiosa cerca y a distancia acompaniandonos. Voy a contar lo mal que actuaron los gobernates de mi país y lo bien que lo hiceron en mi país de acogida. Voy a recordar y a contar de una primavera diferente en la que de pronto las cosas simples tuvieron más valor...voy a contar a mi pequenia hija de sus conversasiones por whatsapp con sus amiguitos, de sus clases de flauta por video, voy a recordarle a mi hijo lo mucho que disfrutábamos juntos en el jardín y cocinando y siempre voy a recordar lo mucho que de pronto creció mi pequenia Isa! La falta que le hizo en especial a ella el colegio, sus maestros y sus amigos.

Por supuesto que veo la pandemia como una gran crisis y para muchos sectores de la población con pocas o muy difíciles oportunidades de recuperarse especialmente en Latinoamérica. Sin embargo también veo ésta crisis como una oportunidad para valorar a las personas, a las cosas simples, al trabajo y también una oportunidad para acercarnos más a Dios o a lo que cada persona crea.