Isabel (ES), 41, Musikerin, Sant Just Desvern/Spanien

14.06.2020

"Auf einmal bemerkte ich, dass ich mich so daran gewöhnt hatte zuhause zu sein, dass ich gar keine Lust mehr hatte, auszugehen."

Die letzten Märztage vor der Quarantäne lebte ich mit Blick auf das, was in Italien geschah, da mein Mann Italiener ist, aber trotzdem eigentlich normal. Eine Woche vor dem Lockdown spielte ich noch im Auditori vor 2000 Zuschauern. Da dachte ich mir aber schon, dass dies nicht mehr lange so weitergehen könnte, dass es nur mehr eine Frage von Tagen war. Aber ich habe mir trotzdem keine Sorgen gemacht oder besondere Vorsichtsmaßnahmen getroffen.

Offensichtlich hat die spanische Regierung nicht richtig reagiert. Ich denke, sie hätten ein bisschen vorausschauender sein müssen, im Hinblick auf die Anschaffung von medizinischem Material, Masken, Tests, Schutzkleidung ... Ich denke, sie waren zu optimistisch und einfach viel zu selbstgerecht in ihrem Selbstbewusstsein.

Da ich drei Kinder habe, drehte sich der Tag in der Quarantäne um sie und meine Arbeit. Mein Mann und ich arbeiteten abwechselnd. Der jeweils andere half den Kindern bei den Schulaufgaben, wir unternahmen verschiedene Aktivitäten und versuchten jeden Tag Sport zu treiben. Ich konnte meinen Unterricht normal per Videocalls machen, aber logischerweise wurden viele Konzerte abgesagt und ich weiß nicht, wie oder wann eine bestimmte Normalität in diesem Aspekt wieder zurückkehren kann. Am Wochenende haben wir dann immer etwas anderes gemacht, um die Routine zu unterbrechen, zum Beispiel einen besonders guten Snack auf dem Balkon serviert. Meine größte Herausforderung in dieser Situation war es, die Kinder dazu zu bringen, die Situation zu akzeptieren und sie vielleicht sogar zu genießen.

Was habe ich am meisten vermisst? Zeit für mich alleine zu haben, meine Mutter und meine Freunde zu sehen und dass meine Kinder mit anderen Kindern spielen können.

Ich habe keine allzu große Angst, aber ich bin besorgt über die Wirtschaftskrise, die dies verursachen wird, und für die Menschen, die es deshalb möglicherweise schwer haben werden. Ich habe Angst mich anzustecken, bevor ich meine Mutter oder meine Schwiegereltern wieder sehe und sie dann auch anzustecken. Während des Lockdown hatte ich Angst, dass wir selbst einen medizinischen Notfall haben könnten, wo doch das Gesundheitssystem komplett kollabiert war.

Ich kann jedoch auch etwas Positives in dieser Krise sehen. Persönlich habe ich es genossen, viel Zeit mit meiner Familie zu verbringen und Zeit zu haben, Dinge zu tun, die ich normalerweise nicht machen kann. Die Situation hat mich gezwungen, Material für meine Klassen zu entwickeln, das ich sicher auch verwenden werde, wenn wir zu Präsenzkursen zurückkehren.

Woran werde ich mich aus dieser besonderen Zeit erinnern ... an das seltsame Gefühl, in einer dystopischen Umgebung nach draußen zu gehen. Auch, wie seltsam es war, als ich auf einmal bemerkte, dass ich mich so daran gewöhnt hatte zuhause zu sein, dass ich gar keine Lust mehr hatte auszugehen. Und die Fantasie, die wir an den Tag legten, wenn wir zuhause Sport treiben mussten.

Jetzt sind meine zukünftigen Pläne - kurzfristig - Treffen mit Freunden, der Familie, Strand und Meer zu genießen. Langfristig möchte ich wieder reisen, so viel es geht und so viel sie uns erlauben.

Ich denke, dass die Pandemie sicherlich Auswirkungen auf die Welt haben wird. Ich denke, wir werden erkennen, dass wir verletzlich sind, und wir werden sicherlich etwas vorsichtiger sein.

Los últimos días de marzo antes de la cuarantena viví pendiente de lo que occuría en Italia, ya que mi marido es italiano, pero con normalidad. Una semana antes del confinamiento estaba tocando en el Auditori con 2000 personas en el público. Imaginaba que eso no podría durar mucho, que era cuestión de días. Pero no me preocupé ni tomé precauciones especiales.

Obviamente el gobierno español no ha reaccionado correctamente. Creo que deberían haber previsto un poco a nivel de material sanitario, mascarillas, tests, epis... Creo que se pecó de exceso de confianza y optimismo.

En cuarentena, como tengo tres hijos, el día giraba en torno a ellos y a mi trabajo. Mi marido y yo nos turnábamos para trabajar. El otro ayudaba a los niños con el cole, hacíamos actividades, intentar hacer deporte cada día. He podido hacer mis clases con normalidad, pero lógicamente se han suspendido muchos conciertos y no sé cómo ni cuándo se podrá retomar una cierta normalidad en ese aspecto. Los fines de semana hacíamos algo diferente para romper con la rutina, por ejemplo, un buen aperitivo en el balcón. Mi mayor desafío en esta situación fue conseguir que los niños aceptaran la situación y incluso la disfrutaran.

Lo que más extra extrañé? Tener tiempo para estar sola, ver a mi madre y a mis amigos y que mis hijos pudieran jugar con otros niños.

No tengo demasiado miedo, pero sí me preocupa la crisis económica que esto va a provocar, y la gente que lo pueda pasar mal. Me dará miedo contagiarme cuando vuelva a ver a mi madre o mis suegros y les pueda contagiar a ellos. Durante el confinamiento me dio miedo tener algún problema de salud con el sistema sanitario colapsado.

Sin embargo puedo ver algo positivo de la crisis. A nivel personal he disfrutado de pasar mucho tiempo en familia teniendo tiempo para hacer cosas que normalmente no puedo. La situación me ha obligado a desarrollar recursos para mis clases que seguro que también usaré cuando volvamos a las clases presenciales.

Qué recordaré de esa época en particular... la sensación tan rara de salir a la calle en un ambiente distópico. También lo raro que me pareció el darme cuenta de que ya me había acostumbrado tanto que no tenía ganas de salir. Y la fantasía que tuvimos que usar para hacer deporte en casa.

Ahora, mis planes futuros son - a corto plazo - disfrutar de los encuentros con amigos, familiares y de la playa y el mar. A largo plazo, cuando se pueda, volver a viajar todo lo que pueda y nos dejen.

Creo que seguro que sí la pandemia tendrá efectos en el mundo. Creo que nos daremos cuenta de que somos vulnerables y seguramente seremos algo más precavidos.