Konrad (AT), 81, Physiker i.R., Mödling/Österr.

24.05.2020

"Die falschen Reaktionen anderer Länder zeigen, dass es nicht leicht war, die Situation rechtzeitig richtig einzuschätzen."

Die letzten Tage im März vor dem Lockdown habe ich in meiner Erinnerung eher "normal" erlebt - der Ernst der Lage war mir noch nicht bewusst.

Im Wesentlichen hat die Regierung richtig gehandelt. Eine etwas frühere Reaktion, insbesondere auch hinsichtlich der Infektionen in Tirol, wäre zweckmäßig gewesen. Die falschen Reaktionen anderer Länder zeigen aber, dass es nicht leicht war, die Situation rechtzeitig richtig einzuschätzen.

In der Quarantäne habe ich im Wesentlichen versucht, mich körperlich durch Gymnastik und geistig durch Lesen und Austausch mit Freunden ("Scrabble-Online") "am Laufenden" zu halten. Vermisst habe ich aber die Treffen mit Freunden und Verwandten, insbesondere auch beim Tischtennisspiel.

Ob ich der Krise etwas Positives abgewinnen kann? Nein, nicht im Geringsten, wiewohl es von vielen herbeigeredet wird. Eigentlich erwarte ich nur wirtschaftliche Folgen, die je nach Ausmaß auch entsprechende gesellschaftliche "Verwerfungen" zur Folge haben könnten.

Ich habe aber Angst, mich als "Vulnerabler" bei der zwangsläufig zunehmenden Anzahl von Kontakten anzustecken und in der Intensivstation zu landen.

In Erinnerung wird mir nur das Übliche bleiben, habe z.B. keine Freunde, die sich mit dem Corona-Virus angesteckt hatten. Die Auseinandersetzung mit der Virologie fand ich aber sehr interessant.

In my memory, I experienced those the last days in March before the lockdown as being quite "normal" - I was not yet aware of the seriousness of the situation.
In essence, the Austrian government did the right thing. A somewhat earlier reaction, especially with regard to the infections in Tyrol, would have been useful. However, seeing how governments in other countries reacted in the wrong way, it should be said that it was not easy to correctly assess the situation in good time.

In quarantine, I essentially tried to keep myself physically fit through gymnastics and mentally fit through reading and communicating with friends ("Scrabble-Online"). I missed meeting my friends and relatives, especially when I was playing table tennis.
Can I derive something positive from this crisis? No, not in the least, although I know that many people also stress positive aspects. In actual fact, I only expect economic consequences, which, depending on the extent, could also result in corresponding social "upheavals".
However, as a "vulnerable person" I am afraid to catch the virus due to the increasing number of contacts now that the lockdown has been lifted, and to end up in the intensive care unit.
From this time, I will only remember the usual, e.g. I had no friends who had contracted the Corona virus. However, I found the examination of virology very interesting.